25 Okt Sportler treffen Sportler Tischtennis Inklusionsturnier Mitmenschen Essen
Einen besonderen Ausflug führte die Mittwochs-Inklusionsgruppe „Sportler treffen Sportler“in Kooperation zwischen der Lebenshilfe Vaihingen-Mühlacker e.V. und dem TSV Großglattbach am vergangenen Wochenende vom 18.- 20.10.2019 durch. Auf Einladung des Franz Sales Hauses in Essen besuchten 9 Teilnehmer und 4 Betreuer das Inklusions-Großtischtennis-Turnier Mitmenschen im Ruhrgebiet. Für alle Beteiligten war dies ein aussergewöhnliches Abenteuer und auch für den TSV Großglattbach eine Herauforderungder besonderen Art, hatte man mit solch ein Veranstaltung noch keine Erfahrung.
Das Inklusive Tischtennis-Turnier MitMenschen 2019 wurde bereits zum 11. Mal vom DJK Franz Sales Haus ausgerichtet und war perfekt organisiert. Neben TTR-Punkten steht der Inklusionsgedanke und vor allem der Spaß am Tischtennissport im Vordergrund. Am Samstag fand hierzu ganztägig im Sportzentrum Ruhr ein Einzelturnier der WK11 statt, also ausschließlich für Sportler mitmentaler Behinderung. Mit 128 Teilnehmern war diesesTurnier mit max. Spielerzahl voll bestückt. An 15 Platten kämpfte man sich in einer 4er Vorrundengruppe um begehrte Platzierungen, bevor dann jede Platzierung im KO-System bis zum Finale ausgespielt wurde. Am Sonntag folgte ein weiteres Turnier im gleichen Schema, allerdings mit dem Unterschied, dass nun auch Hobby- und Vereinsspieler ohne Behinderung bis 1200 TTR-Punkte mitmischten. Auch am Sonntag war das Turnier mit 128 Teilnehmern voll. Das gesamte Turnierwochenende stand unter der Schirmherrschaft vom ehem.TT-Nationalspieler Christian Süßund Esseners Bürgermeister Thomas Kufen, die es sich nicht nehmen ließen, persönlich allen Teilnehmern am Ende zu gratulieren, was somit ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes war.
Am Freitag reiste hierzu die 13 köpfige Schwabendelegation in den Vereinsfarben des TSV Großglattbach, für viele zum ersten Mal, nach 5stündiger Fahrt ins Ruhrgebiet. Zunächst entdeckte man Wuppertal bei einer Fahrt mit der denkmalgeschützten Schwebebahn, welche 1901 gebaut wurde, nach Modernisierung heute jedoch weiterhin ein wichtiges Verkehrsmittel der Stadt ist. Die Förderung und Verarbeitung von Steinkohle entdeckte man beim Besuch des UNESCO Weltkulturerbes Zeche Zollverein, welche im Zeitraum 1851 – 1986 Steinkohle förderte mit Maximalförderung zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Interessant hierbei auch die Architektur der Anlage, welche beim Bau und der Modernisierung eine besondere Rolle einnahm.
Nach Übernachtung im Haus am Turm (Einrichtung der Kirchengemeinde) reiste man am Samstag früh ins Sportzentrum Ruhr. Schnell fanden unsere 9 Teilnehmer in das Turnier und konnten nach anfänglicher Nervosität erste Spiele gewinnen. In den Vorrundengruppen desWinnersCup wurden dabei 2. bis 4. Plätze belegt. Im anschließenden KO-System traf man dann auf die gleichstarken Spieler, verabschiedete sich dann aber Spieler für Spieler erschöpft nach ca. 4-7 Spieler aus dem Turnier. Max Liesegang spielte sich allerdings bis ins Finale vor und konnte dieses sogar für sich entscheiden vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse von ca. 100 Personen.
Am nächsten Tag startete die Glabbicher Delegation erneut mit 9 Spieler an den Platten, dieses mal jedoch auch mit den Betreuern Stefan Baiker und Volker Sieber. Die Früchte hingen nun wesentlich höher, da nun auch Vereinsaktive und -jugendspieler des WTTV bis1200 Punkte im Turnier mitmischten, womit der Leistungsunterschied teilweise deutlich ausgeprägt war. Umso erstaunlicher lernte man schnell, dass hierbei ein sehr soziales Miteinander und sehr faires Umfeld zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschendas Turnier prägte. Eine Erfahrung, welche wir bisher nur „im kleinen Umfeld“ unseres Vereins, nicht aber bezirks- und verbandsübergreifend kannten. Auch hier konnten alle Spieler min. ein Spiel gewinnen, wobei sich Stefan und Volker bis in Viertelfinale vorkämpften.
Das gesamte Wochenende war ein voller Erfolg und wird allen Beteiligten noch lange in positiver Erinnerung bleiben. Sei es an der Platte, sei es im Gespräch im Sportlercafe mit anderen Inklusionsgruppen, sei es der Behindertensport an sich, es wurden wertvolle Erfahrungen, Erkenntnisseund Kontakte gesammelt;
> Neue Ideen für die Durchführung von Turnieren wurden kennengelernt, auch mit dem funktionierenden Konzept mit einem gemeinsamen Turnier mit Vereinsportlern mit TTR Punkten
> Neue Kontakte zu anderen Einrichtungen der Lebenshilfe und diversen Werkstätten wurden geknüpft
> Wertvolle Erfahrungen wurden gesammelt, welche Belastungen unseren Sportlern zugemutet werden können und welche psychischen und physischen Eigenheiten zu beachten sind
> die positive sportliche Entwicklung unserer TT-Gruppe, welche nach nun5 Jahren erfolgreich und mit viel Spielfreude an Wettkämpfen teilnehmen kann
> dass Currywust mit Pommes an zwei Tagen ausreicht, um den restlichen Wochenbedarf zu decken
Einen herzlichen Dank allen Betreuern und Unterstützern dieser Aktion, insbesondere demGesamtverein TSV Großglattbach, der Lebenshilfe Vaihingen-Mühlacker e.V, undder Sparkasse Pforzheim, die uns diese Aktion ermöglichten.
Bericht und Bilder von Volker Langenstein