21 Jul TSV Großglattbach beherbergt einen Baden-Württembergischer Tischtennis-Meister
Am vergangenen Samstag erkämpfte unser Glabbicher Neuzugang in der Tischtennisabteilung, Johannes Lehrer in Offenburg sensationell und klammheimlich den Titel des Baden Württembergischen Meisters im Behinderten Sportverband bei den Aktiven und machte sich dabei selbst das größte Geschenk zu seinem 20. Geburtstag.
Hierbei startete Johannes für die BRSG (Behinderten- und Rehabilitations-Sportgemeinschaft e.V. Bietigheim-Bissingen), da im Tischtennis der Behinderten-und Nichtbehindertensport vereinstechnisch noch getrennt sind. Johannes wohnt aktuell in Pinache und viele kennen ihn vielleicht noch aus seinen Zeiten, als er beim TSV in der TT-Jugend erfolgreich in der Bezirksliga spielte. Seine Erwachsenenlaufbahn startete er zunächst bei unseren Freunden von der TTF Ötisheim-Erlenbach. In der kommenden Saison wird er aber wieder die Aktiven des TSV, zunächst in der 2. Mannschaft unterstützen und somit viel frischen Wind in die Abteilung bringen.
Bereits seit 2 Jahren wurde Johannes vom WBRS unter der Führung von Andreas Escher entdeckt und unterstützt und startete bei den Deutschen Meisterschaften im Jugendbereich (3. Platz in Esslingen) und bei den Aktiven (Osterburken, in der Vorrunde gescheitert) in der Wettkampfklasse WK 8 (Sportler, stehend, mit Körperbehinderung)
Bei den Landesmeisterschaften in Offenburg am vergangenen Samstag startete er in einer 4er Gruppe, unterlag aber in der Vorrunde überraschend deutlich seinem württembergischen Kollegen Blumenstock vom württembergischen Rekordmeister BSA SV Hoffeld. Mit einer sehr starken Leistung und einem 3:2 Sieg im Viertelfinale kam er immer besser ins Turnier und stoss im Halbfinale auf seinen Vereinskollegen Hartmut Freund, der ja selbst als Spieler des TTC Bietigheim-Bissingen bei unserer Glabbicher Ersten kein Unbekannter ist. Mit einem unerwartet deutlichen 3:0 Sieg traf er im Finale auf Lazgin Sis (BSA SV Hoffeld / TSV Unterkochen), einem 1600 TTR-Punkte Mann auf dem Niveau eines Timo Krauth. Obwohl er mit fast 200 Punkten geringer eingestuft und somit als Aussenseiter antrat, gewann Johannes das Finale mit 3:1 und holte für die BRSG den ersten Titel eines körperbehinderten Sportlers und für sich selbst den größten sportlichen Erfolg seiner Laufbahn.
Darüber hinaus erkämpfte er sich mit seinem Partner Hartmut Freund im Doppel die Bronzemedallie. Hartmut Freund gilt als einer der besten geistig behinderten Tischtennisspieler Deutschlands und tritt bereits bei internationalen Turnieren in Schweden und Equador an. Zudem begeistert er eine große TT-Anhängerschar in den sozialen Medien durch seine ausgeprägte Spielfreude im Spiel. In einem packenden Halbfinalspiel unterlagen beiden dem späteren Siegerdoppel Vizeweltmeisterin Juliane Wolf und Sener Oguz (beide BSG Offenburg) in 1:3 Sätzen.
Wir sind natürlich mächtig stolz auf diesen Erfolg und freuen uns, einen solchen Spieler in unseren Reihen zu haben, schätzen Ihn aber auch aufgrund seiner Persönlichkeit. Trotz seiner überregionalen Erfolge im Behindertensport bleibt Johannes noch bodenständig und spielt nicht nur beim TSV, sondern teilt seine Erfahrungen auch als Betreuer der aktuellen Inklusionsgruppe „Sportler treffen Sportler“. Wir sind aber auch gespannt, wie sein weiterer Weg im Behindertensport verläuft und wollen Ihn mit all unseren Mitteln unterstützen.
Darüber hinaus können wir über Ihn auch notwendige, wichtige Kontakte zum Behindertensport knüpfen. Vielleicht können wir Hartmut Freund auch einmal in den Sommerferien in unserer eigenen Halle begrüßen für einen gemeinsamen Erfahrungs- und Schlagaustausch. Ein gemeinsamer Trainingstermin an einem Mittwoch ist geplant.
Oben: Hartmut Freund links und Johannes Lehrer rechts (beide Bilder N. Freund)
Unten: Johannes Lehrer im Finale gegen Lazgin SIS